1. Vor ca. 3 Monaten habe ich ein kleines Zitronenbäumchen gekauft. Es blüht kräftig, aber es bekommt keine Früchte. Muss ich ein zweites Bäumchen besorgen?
2. Wie lange dauert es, bis eine Zitrone erntereif ist

1. Die meisten Zitrusarten sind selbstbestäubend. Wer die Fruchtbildung fördern will, sollte, nebst der Herstellung optimaler Bedingungen (siehe Florartikel ein paar Zeilen weiter unten), zwei gleichzeitig blühende unterschiedliche Arten zusammenstellen.
2. Zitronen brauchen etwa ein Jahr, bis sie reif sind. In der Zwischenzeit bilden sich bereits wieder Blüten. Zitronen neigen zu sparrigem Wuchs.

Aus Flora 7 92: "Goethe musste noch nach Rom reisen, um Zitronen und Goldorangen sehen zu können. Heute genügt ein Gang vor die Tür. Denn immer mehr Zitrusgewächse werden als Kübelpflanzen angeboten. Zwar fällt die Ernte nicht bei allen reichlich aus. Auch kann sich der Geschmack nicht immer mit dem gekaufter, importierter Früchte messen. Aber schon die hübsche Wuchsform, das dunkle Laub und die duftenden Blüten machen die Pflanzen zur Freude für alle Sinne, zum Augenschmaus. Zu den pflegeleichten Arten, genau das Richtige für Zitrus-Einsteiger, gehört die Calamondin (x Citroforunella mitis). Ihre Früchte schmecken allerdings bitter.
Etwas mehr Pflege brauchen Kumquat, Mandarine, Orange, Zitrone und Pomeranze. Trotzdem fällt die Ernte auf dem Balkon recht gut aus. Pampelmusen und Grapefruit dagegen sind am besten im Gewächshaus oder Wintergarten aufgehoben.
Damit Zitruspflanzen gut gedeihen, brauchen sie einen Standort, der ihnen zusagt, und auch entsprechende Pflege. Hier die Empfehlungen unseres Zitrus-Experten Peter Klock, der in seiner Versandgärtnerei seit über zehn Jahren Zitruspflanzen kultiviert.
 

  • Zitruspflanzen lieben nicht nur Sonne und Wärme, sie sind vor allem auch ausgesprochen windemfindlich. Ideale Standorte: ein Südbalkon, eine Südterrasse oder auch ein Atrium vor einer hellen Hausmauer. Mehrere Zitrusjpflanzen sollten nie zu dicht nebeneinanderstehen, weil sie sich sonst gegenseitig beschatten.
  • Während der Wachstumszeit der Pflanzen müssen Sie regelmässig giessen. Und zwar immer dann, wenn die oberste Erdschicht trocken ist. Nehmen Sie aber stets kalkfreies Wasser zum Giessen. Ganz gefährlich ist Staunässe; dann zersetzen sich die Wurzelspitzen. Wenn Pflanzen in Übertöpflen stehen, sollten Wasserreste nach Regenschauern ausgegossen werden.
  • Alle Zitruspflanzen brauchen reichlich Dünger. Geben Sie von Ende April bis Ende August einmal wöchentlich einen guten Volldünger in flüssiger Form. Besonders ausgeprägt ist der Bedarf an Eisen als Spurenelement. Leidet die Pflanze unter Eisenmangel, werden die Blätter gelblich bis fast weiss. In einem solchen Fall muss mit einem speziellen Eisendünger zusätzlich gedüngt werden. Ein phosphorbetonter Dünger (z. B. Knochenmehl, das auf die Erde gestreut wird), kann ältere blühfaule Pflanzen zum Blühen und Fruchten animieren.
  • Ihre volle Wirkung entfalten können die Düngemittel aber nur, wenn die Zitruspflanzen in leicht saurer Erde stehen (pH zwischen 5,5 und 6,5). Ideal ist eine Mischung aus 3/4 guter Fertigerde (achten Sie auf den pH-Wert) und 1/4 Sand und Lehm.
  • Schneiden müssen Sie vor allem Kronenbäumchen  im Frühjahr, vor dem Triebbeginn, alle Triebe etwa um ein Drittel. Bei anderen Pflanzen genügt es, störende Äste heruaszuschneiden oder zu lange durch Kürzen zum Verzweigen anzuregen.
  • Zum Überwintern kommen Zitruspflanzen Ende September in einen hellen, kühlen Raum (5-10°C). Sie werden dann nahezu trocken gehalten. Nur die Calamondin kann im Winter auch am Wohnzimmerfenster stehen. Einige Arten wie Zitronen und Limequat neigen dazu, im Winter die Blätter abzuwerfen. Das schadet nicht - wohl aber die falsche Reakjtion mancher Hobbygärtner, dann zu giessen und zu düngen.
  • Die meisten Zitrusarten sind selbst bestäubend.Wer die Fruchtbildung zusätzlich fördern will, sollte zwei gleichzeitg blühende unterschiedliche Arten zusammenstellen."



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