Die ÖGA
erfüllte die Erwartungen der Besucher vollauf. Schweizer Bauer Nr.
49 27.6.98 Eine unglaubliche Zahl
von Besuchern drängte sich an den erstmals drei
Messetagen in die ÖGA. Sie hatten ihr Kommen nicht
zu bereuen. Es gab bei den über 400 Ausstellern
einige Neuheuten zu entdecken. Die Zahl der Aussteller, die immer professioneller
auftreten, bereitet den Ausstellungsmachern langsam
Sorgen, denn sie alle wollen Strom und nochmals
Strom. Viele von ihnen arbeiten an den
Ausstellungständen mit Computern; insgesamt
benötigte die ÖGA bei ihrer letzten Durchführung
in zwei Tagen soviel Strom wie zehn Haushalte im
Jahresdurchschnitt.
Der Erfolg freut natürlich insbesondere einen Mann:
Walter Liebi. Er hatte seinerzeit die Idee zur
Durchführung dieser alle zwei Jahre
stattfindenden
Ausstellung.
Franziska Möschler demonstriert
ihr hohes Können mit einem Blumenstrauss aus den
verschiedensten Blumen, Gemüsen und Gräsern. Bild
Werner Fricker | Und was damals mit 110 Austellern - mit meist
selbstgezimmerten Ständen - begann, hat sich in den
letzten Jahren zu einer Ausstellung gemausert, die
sich mit der Zahl der Aussteller der 500er-Grenze
nähert, sofern so viele überhaupt noch plaziert
werden können. Und die Aussteller rekrutieren sich
nicht nur aus der ganzen Schweiz, sondern auch aus
dem Ausland. Einige der ausländischen Frimen
verzichten nämlich auf Niederlassungen oder
Vertretungen in der Schweiz, weil die heutigen
Transport- und Informationsmöglichkeiten jede Grenze
sprengen. Walter Liebei schmunzelt, wenn er erzählt,
dass die ÖGA damals gar ohne Kapital angefangen
habe. Zehn Ausstellungen hat er selber durchgeführt,
wobei folgende Philosophie bis zu dieser Ausstellung
Geltung hagge: " 2 Tage Aufbau, 2 Tage
Ausstellung, 2 Tage Abbau." Walter Liebei hat
als Berat und Lehrer die ganze technische Entwicklung
mitgemacht: "Wo seinerzeit noch zwälf Leute auf
einem Hof arbeiteten, sind es heute noch deren drei,
und die Ertäge sind erst noch grösser."
Hohe Beachtung fand an der ÖGA die Sonderschau "Floristik und
Gemüse". Mitarbeiterinnen des
bernischen Fachgeschäfts Blumen Maarsen zeigten ihr
hohes Können: Als Gestaltungselemente lassen sich
Blätter, Blüten, Früchte oder Wurzeln ebensogut
wie Zierpflanzen verarbeiten. Diese werden
gleichgestellt mit Sonnenblumen, Anthurium,
Kalanchoé und Allium. Früchte und Gemüse verwendet
das Team gerne in der Floristik: so etwa
Artischocken, klein grüne Tomaten am Stengel,
Kürbis, Peperoni, Brombeeren und Johannisbeeren am
Stengel. Und so betrachtet gibt es kaum einen grossen
Unterschied mehr zwischen Früchten, Gemüsen und
Zierpflanzen; die Übergänge sind sehr fliessend.
Auf Interesse stiessen im Bereich Obst auch die
Beeren und Früchte; viele interessierte es, was denn
mit dem propagierten Wildobst produziert werden kann.
Und da ist die Auswahl doch relativ gross, wie die
Auslage der angebotenen Produkte zeigte. Werner
Fricker |