Heute, an einem grauen Mittwoch - wir schreiben den 20. November 2019 - publizierte 20minuten einen Artikel, der Blumen Maarsen in ein schlechtes Licht stellt. Der Titel ist «Chefin filmt Angestellte und stellt Bilder live online».
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Maarsen-Livecam ging am 21.11.2019 viral (HIntergrund lesen)
Die Liveübertragung auf unserer Website läuft seit dem Jahr 2003. Der Anfang damals war technologisch noch herausfordernd; es war ein Projekt von Christiaan, dem Vater von Sandra (im 20minuten-Artikel bezeichnet als «die Chefin») und dem Webmaster und Verwaltungsratsmitglied (bis heute) Stefan.
Die Darstellung, dass die Mitarbeitenden gezwungen werden, sich filmen zu lassen, ist falsch. Bei Blumen Maarsen ist man eine Familie, trinkt zusammen Kaffee, macht zusammen auch Freizeitaktivitäten, gewisse gehen sogar zusammen auf Reisen, und ja, man arbeitet enorm viel, manchmal von morgens um 6 bis abends spät. Das schweisst zusammen.
Die richtige Darstellung ist, dass die Livekamera ein gemeinsames Werk mit den Mitarbeiterinnen ist. Franziska hat zum Beispiel die Montage übernommen. Und was passiert, wenn eine Mitarbeiterin mal keine Lust auf die Liveübertragung hat? Es fliegt ein Lumpen über die Kamera. Es war auch mal ein nasser Lumpen, dann ging sie kaputt. Seit dann kommen nur noch trockene zum Einsatz.
Warum eine Livekamera? Wir wollen unseren Laden und unser Handwerk im virtuellen Laden zeigen wie im echten Laden. Wir filmen uns, und nicht die Kunden. Als kleines Geschäft braucht man kreative Ideen, um im Internethandel bestehen zu können. Überreglementierung und Revolverjournalismus machen vieles kaputt.
Sie fragen sich, warum die Mitarbeiterinnen im Rahmen des familiären Verhältnisses ihr Einverständnis für den Livestream schriftlich abgeben müssen. Der Grund ist, dass die Gewerkschaft dies vor ein paar Jahren verlangte. Unangemeldet stand eine Frau der Gewerkschaft im Laden, störte den Verkauf, es lief gerade viel in der Adventszeit, und stellte ihre Forderungen. In der Folge unterbrachen wir die Liveübertragung für etwa einen Monat, bis der Papierkram erledigt war. Nebst dem Papierkram machten wir eine Retraite mit dem Team, um herauszufinden, ob wir mit der Liveübertragung das Richtige tun. Das Ergebnis war klar ja - und ganz ohne Druck.
Wenn Sie sich von der Maarsen-Familie und den fairen Verhältnissen in unserem Team überzeugen wollen, kommen Sie mit uns Kaffee trinken. Ab sofort ist unser Pausenraum – mit ihm ist definitiv kein Schönheitspreis zu gewinnen – für die Öffentlichkeit zugänglich, mit oder ohne Anmeldung; die Bedienung der Kaffeemaschine ist selbsterklärend. Meistens steht ein Kuchen auf dem Tisch, der jemand aus dem Team, ganz freiwillig, mitgebracht hat.
Liebe Leserin, lieber Leser, wir haben Freude an unserer Livekamera, nehmt sie uns nicht weg.
Zögern Sie nicht, uns Ihre Meinung zu schreiben: info@maarsen.ch. Uns interessiert auch Ihre Sicht auf die journalistische Qualität von 20minuten und Fragen zu falschem und korrektem Verhalten von Journalisten, wo hört Berichterstattung auf und beginnt das Bashing.
PS: Morgen erscheint ein journalistisch adäquat aufbereiteter Artikel zu unserer Webkamera in der Berner Zeitung.
https://www.bernerzeitung.ch/region/bern/nehmt-uns-unsere-livekamera-nicht-weg/story/17016315
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